MozartNacht

Wandelkonzert
Frederic Böhle: Zauberflöte re:told / Mit dem Universitätschor und der Norddeutschen Philharmonie Rostock
Dem einstigen Salzburger Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart widmet sich ein ähnliches musikalisches Event, wie vor zwei Jahren dem Hamburger Komponisten Johannes Brahms. Das Wandelkonzert zwischen Universitätskirche und Aula bietet besondere musikalische Genüsse – flankiert von kulinarischen Angeboten in den Pausen.

Im Zentrum steht die Zauberflöte re:told in der Aula – nicht gesungen, sondern neu erzählt und gespielt, und das von einer Person. Der Filmschauspieler Frederic Böhle beleuchtet die Geschichte in direktem und unmittelbarem Kontakt zum Publikum – flexibel, präzise und schlaglichtartig – wie in einer dramatischen Erzählung. Mozarts Musik erklingt dabei in kleiner Besetzung; mit der zu seinen Lebzeiten äußerst populären Harmoniemusik zur Zauberflöte entsteht eine einzigartige Symbiose von Wort und Musik.

Das Wandelkonzert beginnt zuvor mit Chormusik (Leitung: Robin Portune) in der Universitätskirche, wo auch der Abend mit Orchesterwerken (Leitung: Eduardo Browne Salinas) seinen Abschluss findet – mit Mozarts wohl populärster Komposition, der Kleinen Nachtmusik.

18:30 - 19:30 Uhr / Univeritätskirche
Wolfgang Amadeus Mozart: Sehnsucht nach dem Frühling KV 596 (Satz: Uli Singer) / Ave verum corpus KV 618
Zsolt Gárdonyi: Mozart changes für Orgel
Wolfgang Amadeus Mozart: Te Deum laudamus KV 141 / Abendruhe KV Anhang, Appendix C 9.10
Mit dem Universitätschor Rostock
Benjamin Jäger, Orgel
Leitung: Robin Portune

ca. 19:00 - 19:30 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie B-Dur KV 319
Mit der Norddeutschen Philharmonie Rostock
Leitung: Eduardo Browne Salinas

ca. 19:30 - 20:00 Uhr / Pause

20:00 - 22:00 Uhr (inkl. Pause) / Aula im Universitätshauptgebäude
Zauberflöte re:told mit Harmoniemusik aus Die Zauberflöte
Mit Frederic Böhle und Musiker:innen der Norddeutschen Philharmonie Rostock
Leitung: Eduardo Browne Salinas

ca. 22:00 - 22:30 Uhr / Pause

22:30 - 23:00 Uhr / Universitätskirche
Wolfgang Amadeus Mozart: Serenade G-Dur Eine kleine Nachtmusik KV 525 / Divertimento F-Dur KV 138 Salzburger Symphonie Nr. 3, III. Presto
Mit der Norddeutschen Philharmonie Rostock
Leitung: Eduardo Browne Salinas
Interview mit Frederic Böhle
Foto: Andreas Pollock
Wenn Frederic Böhle Oper erzählt, sprühen die Funken. Der Filmschauspieler beleuchtet die spannenden Geschichten in direktem und unmittelbarem Kontakt zum Publikum - flexibel, präzise und schlaglichtartig - wie in einer dramatischen Erzählung. In der Rostocker MozartNacht widmet sich Böhle dem letzten Bühnenwerk des einstigen Salzburger Wunderkindes, der Zauberflöte.

Unterhaltsam, frech und zugleich tiefgründig entwirrt der Schauspieler in Zauberflöte re:told den vielschichtigen märchenhaften Stoff mit den aufklärerischen Idealen. Die Musik wird dabei nicht gesungen, sondern die wichtigsten Themen und Melodien erklingen in einer kleinen instrumentalen Fassung mit acht Bläsern und Kontrabass.

Frederic Böhle, als Schauspieler ausgebildet am Salzburger Mozarteum, zeigt ein breit aufgestelltes Profil: in klassischen Bühnenrollen an großen Theatern und bei renommierten Festspielen, in Engagements für Spielfilme, Serien und Telenovelas, als Sprecher in Rundfunkproduktionen und Hörbüchern, beim Musical und immer wieder als Erzähler: von musikalischen Geschichten und Opern.

Wie kommt es dazu, dass sich ein Schauspieler in die Gattung Oper verliebt?
Frederic Böhle: Ich hab mich verliebt, weil es das umfassendste Theatererlebnis ist: Die Verbindung von Musik und Sprache. Ich würde mir wünschen, dass Sprechtheater und Musiktheater weiter aufeinander zugehen und nach Synergien und Gemeinsamkeiten suchen. Letztendlich ist das Ziel ja immer das gleiche: Für ein paar Momente vergessen, dass man noch seine Steuererklärung machen muss. Damit ist schon viel gewonnen. Wenn man dann vielleicht noch eine neue Perspektive auf die Welt, mit dieser grässlichen Steuererklärung, sich selbst, oder andere Menschen erlangt, ist es der größte Sieg.

Steht Mozart für Sie über allem?
Mozart ist die Sonne, sagte Dvořák und da stimme ich ihm schon zu. Aber es gibt auch viele andere Gestirne und das Weltall ist groß. Es ist schön, einen leuchtenden Fixpunkt zu haben, wenn man sich hinaus in die unendlichen Weiten begibt, um zu forschen. Umso schöner ist es, wieder zurückzukehren, sich zu wärmen und zu erkennen, dass es noch eine lange Zeit dauert, bis die Sonne endet.

Was möchten Sie dem Publikum in Zauberflöte re:told mitgeben und welche Reaktionnen wünschen Sie sich?
Opern sind Geschichten. Ich will zurück an den Anfang, als wir um ein Feuer saßen und jemand begann zu erzählen. Das Erlebnis gemeint zu sein, angesprochen zu werden. Mitzureisen und einmal die ganze Klaviatur des Empfindens zu bespielen. In der Verbindung mit der Musik erlangt die Geschichte einen höheren epischen Moment und nach dem suche ich. Schlussendlich will ich aber den Zuschauer:innen vor allem eine Freude machen und Ihre Neugierde wecken. Die Einstiegsschwelle für klassische Musik und insbesondere die Oper kann hoch sein, aber diese Sorgen und Ängste wollen wir nehmen.
Die größte Freude für mich war und ist immer, wenn die Menschen rauskommen und sagen: Jetzt habe ich die Story endlich mal verstanden! oder Jetzt habe ich Lust in die Oper zu gehen!
http://www.volkstheater-rostock.de/ Volkstheater Rostock Patriotischer Weg 33, 18057 Rostock
Fr, 24.05. 18:30 Uhr  /
Kirche und Aula der Universität Rostock